Seit dem Baubeginn und auch in den darauffolgenden Jahren bekamen die Streckenabschnitte der Nordschleife ihre geschichtsträchtigen Namen, die bis heute Bestand haben.
Hatzenbach
Der kleine, gleichnamige Bach verläuft hier links neben der Strecke. Der Streckenabschnitt ist rund einen Kilometer lang und besteht aus diversen langsamen und mittelschnellen Kurven. Überholen ist hier schwierig.
Hocheichen
Vor der Bauzeit waren hier mächtige Eichenwälder, die teilweise abgeholzt werden mussten.
Quiddelbacher
Höhe Bergrücken oberhalb der Ortschaft Quiddelbach. Hier kann gut überholt werden.
Flugplatz
Ehemaliges Flugplatzgelände, welches sich bis Ende der 1930er Jahre links neben der Rennstrecke befand. Dieser Streckenabschnitt wurde im Winter 2015 / 2016 neu asphaltiert, einige Bodenwellen beseitigt.
Schwedenkreuz
Hans Friedrich Datenberg, damaliger Bürgermeister von Kelberg und Steuereintreiber von Adenau, wurde 1638 im Dreißigjährigen Krieg an dieser Stelle von streunenden schwedischen Soldaten beraubt und erschlagen. Das 2,90 m große Gedenkkreuz ist noch vorhanden. Die schnelle Linkskurve gilt als eine der schwierigsten Kurven der gesamten Strecke.
Aremberg
Der gleichnamige Berg und die gleichnamige Ortschaft liegen zwar rund 15 Kilometer entfernt, aber in Sichtweite zur Rennstrecke.
Fuchsröhre
Hier gerieten die Bauarbeiten der Nordschleife ins Stocken, als ein aufgescheuchter Fuchs sich in eine Drainageröhre verkrochen hatte. Die Bauarbeiter gaben dem Streckenabschnitt spontan seinen heutigen Namen. Hier ist mit rund 11 % das größte Gefälle der Nordschleife. Danach folgt unmittelbar der Anstieg zum Adenauer Forst. Fahrerisch sehr anspruchsvoll.
Adenauer Forst
Benannt nach dem Waldgebiet der unterhalb gelegenen Gemeinde Adenau. Die Schikane kann erst im letzten Moment eingesehen werden.
Metzgesfeld
Eine schnelle Doppellinks. Metzgesfeld ist die im Grundbuch eingetragene Flurbezeichnung. Eigentümer der dortigen Felder war einst ein gewisser „Mertges“.
Kallenhard
Der Kallenhard ist eine 471 m hohe Erhebung, um die dieser Streckenabschnitt herumführt. „Hard“ bzw. „Hardt“, steht für „Bergwald“ oder einen bewaldeten Hang. In den Zeiten, als die Nordschleife noch von Hecken statt von Leitplanken umgrenzt war, hatte die Rechtskurve den Spitznamen „Todeskurve“.
Dreifach-Rechts
Dies ist keine offizielle Bezeichnung, doch diese Stelle auf der Strecke kennt jeder Pilot: Aufgrund der hier eigenartigen Rennlinie durch drei aufeinander folgende Rechtsknicke ist diese Passage auch als „miss-hit-miss“ gekannt. Die Bezeichnung nimmt Bezug auf die Kerbs am rechten Fahrbahnrand.
Wehrseifen
Seifen ist der keltische Begriff für ein Tal. Zudem lag hier früher im Tal ein Übungsgelände der Bürgerwehr. Der Wehrseifen stellte eine Grenze zwischen den Herrschern von Adenau und denen von Breidscheid dar. Früher stand hier sogar ein Grenzstein. Die Wehrseifen-Links ist die langsamste Kurve der Nordschleife.
Breidscheid
Die Rennstrecke überquert mit Hilfe einer Brücke die Bundesstraße im Ort Breidscheid.
Ex-Mühle
Hier stand eine Mühle außerhalb („ex“) Adenaus. Ursprünglich sollte dort die Start- und Zielanlage errichtet werden. Der Mühlenbesitzer weigerte sich aber, die notwendigen Grundstücke zur Verfügung zu stellen. Die Kurve wurde auch häufig als „Junek-Kurve“ bezeichnet, nach dem 1928 hier tödlich verunglückten Victor Junek.
Bergwerk
Bis ca. 1900 war hier ein Blei- und Silberbergwerk in Betrieb, welches geschlossen wurde, da es nicht mehr genug förderte. Die Linkskurve in der Anfahrt wurde Niki Lauda bei dessen Unfall 1976 zum Verhängnis.
Kesselchen
Die Bezeichnung entstand während der Bauarbeiten, da die Strecke hier durch einen Talkessel führte. Hier haben viele Teams ein Funkloch. Der Streckenabschnitt gilt als einer der schnellsten und umfasst auch zwei Mut-Linkskurven.