Nachschau RCN-Saisonlauf 7, 22. September 2024

Überraschungssieg für Team Theisen /
Streser/Köster gewinnen in der Klasse R3

Sie konnten Ihr Glück kaum fassen: Manuel Streser aus Eichelhardt und die Hamburgerin Una Köster sorgten beim siebten Lauf zur Rundstrecken-Challenge Nürburgring für den ersten Theisen-Saisonsieg. Die beiden siegten völlig überraschend in der Klasse R3, die mit fünf Fahrzeugen gut besetzt war.

 „Für Manuel war es der zweite Einsatz und Una gab heute ihr Debüt, das ist einfach unglaublich“, freute sich Teamchef Peter Theisen. „Damit hätte ich niemals gerechnet. Aber die beiden haben alles richtig gemacht und kamen mit dem Opel Astra G OPC fehlerfrei ins Ziel. Natürlich hatten wir eine große Portion Glück, aber die gehört manchmal einfach dazu.“

Gleich zwei Debütanten griffen beim vorletzten RCN-Lauf der Saison für die Lüdenscheider Mannschaft ins Lenkrad. Neben Una Köster in der #648 war es Carsten Doerfert (Bonn) im Opel Astra G OPC #510 als Teamkollege des Hamburgers Patrick Schilling. Entsprechend lautete die Strategie: Fehlerfrei durchfahren, auf den Verkehr achten und viel Lernen.

Und dann wäre es fast ein Doppelsieg in der R3 geworden! Aber der berühmte 50 Cent-Artikel verhinderte dieses, denn Doerfert/Schilling mussten nach zehn von 13 Runden aufgeben.

„Ein Kühlwasserschlauch hatte sich gelöst und wir verloren ab Karussell Flüssigkeit. Um einen größeren Folgeschaden zu verhindern, haben wir vorsichtshalber aufgegeben“, sagte Patrick Schilling. Und Startfahrer Carsten Doerfert ergänzte: „Mit meinem ersten RCN-Start bin ich echt zufrieden, es lief prima. Mit dem Auto und dem Fahren im Verkehr kam ich gut zurecht. Von Runde zu Runde lief es besser. Schade, dass wir ausgefallen sind, das wäre ein Bombeneinstand geworden.“

Keine Probleme hatten dagegen Manuel Streser und Una Köster. Der 36-jährige Westerwälder griff als Erster ins Lenkrad. „Morgens gab es von mir ein Stoßgebet für ein sicheres Rennen. Und das war gut, denn auf der Strecke ging es rund mit vielen Code 60-Phasen. Bis auf ein bisschen Leistungsverlust lief es bei uns bestens. Am Ende hatten wir natürlich Glück und rutschten auf Rang eins vor. Was für ein Segen!“

„Ich bin einfach super froh, im Team Theisen so herzlich aufgenommen worden zu sein! Ich war mega entspannt, da mir alles an Druck und Aufregung genommen wurde“, sagte die 23-jährige Hamburgerin. „Über den ersten Platz freue ich mich natürlich sehr. In erster Linie war uns wichtig, in Wertung zu kommen und überhaupt erste Rennerfahrungen zu sammeln.“

Tim Banerjee aus Mönchengladbach, bislang in der Klasse R3 unterwegs, startete erstmals mit Simon Overmann (Sprockhövel) auf dem deutlich stärkeren Opel Astra H OPC in der Klasse R2A. Und der 45-jährige trumpfte gleich mächtig auf und unterbot mit 8.59 Minuten die Neun-Minuten-Marke. Aufgrund von Elektrikproblemen musste das Fahrzeug dann leider abgestellt werden.

„Mit dem neuen Auto kam ich direkt gut klar, da dieser meinem Straßen-Renault Megane RS sehr ähnlich ist“, sagte Tim Banerjee. „Dann ging das Fahrzeug während der Fahrt immer wieder Aus, im Brünnchen blieb ich dann endgültig liegen. Schade für Simon, der nicht mehr zum Fahren kam. Aber beim Finale greifen wir wieder an!“ Auf dieses freut sich auch der 24-jährige Sprockhöveler: „In der Technik steckt man halt nicht drin, das kann passieren. Tims Zeiten waren gut und beim 3h-Rennen wollen wir ein gutes Ergebnis erreichen.“

Das Finale zu Europas größter Breitensport-Serie findet am Samstag, den 26. Oktober statt. Dann steht ein 3h-Zeitrennen auf dem Programm auf der Kombination aus Grand-Prix-Kurs und Nordschleife.

Nachschau RCN-Saisonlauf 6, 31. August 2024

RCN 6 verlief enttäuschend für Team Theisen

Der sechste von acht Saisonläufen zur Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) brachte für das Team Automobile Theisen nicht die erhofften Platzierungen. Zudem wurden nur zwei der vier gestarteten Fahrzeuge gewertet. „Da war heute sicherlich mehr möglich, aber so ist Motorsport. Beim nächsten Lauf in drei Wochen greifen wir wieder an“, sagte Technik-Chef Thomas Theisen.

Nach nur vier von 13 Runden mußten Ralf Kraus (Köln) und Jörg Gregel (Bückeburg) den BMW M2 CS Racing abstellen. „Ab Start und Ziel hatte ich kaum noch Motorleistung und bog daher in die Boxengasse ab. Eine defekte Einspritzdüse stellte sich später als Ursache heraus“, sagte Ralf Kraus.

Bei den Produktionswagen bis 2000 ccm mit Turbolader ((R2A) lenkte Simon Overmann (Sprockhövel) den Opel Astra H OPC auf Platz 12 von 17 Startern. „Das Ergebnis geht in Ordnung, obwohl mich 90 Strafpunkte in einer Sollrunde eine Position kosteten. Mit meinen Rundenzeiten bin ich zufrieden. Die neun Minuten knacke ich dieses Jahr bestimmt noch, wenn es nicht mehr so warm ist wie heute.“

Patrick Schilling/Markus Hostert (Hamburg/Rech) fuhren bei den Produktionswagen bis 2000 ccm im Opel Astra G OPC auf den fünften Platz. „Als ich morgens um 6 Uhr aus dem Hotelzimmer blickte, machte ich mir wegen des Nebels große Sorgen“, sagte Patrick Schilling. „Diese waren aber unbegründet und wir hatten einen schönen Renntag. Mein Ziel war es, die Setz- und Bestätigungszeit so präzise wie möglich zu treffen. Das gelang mir nahezu perfekt. Die Sprintrunden waren auch gut und ich übergab das Auto unbeschadet zur Rennhälfte.“ Markus Hostert freute sich ebenfalls über einen entspannten Lauf: „Es war ein schöner Renntag mit fairer Fahrweise und nur einer Code 60. Das Auto war perfekt, so kann es weitergehen.“

Holger Bruning (Odenthal) fuhr den Start auf dem Schwesterfahrzeug. „Das war der vielleicht schönste Lauf des Jahres. Ich hatte nur eine Code 60 und es wurde sehr rücksichtsvoll gefahren. Wetter und Auto waren top, ich war zufrieden.“

Erstmals startete Manuel Streser (Eichelhardt) von srs Motorsport in der RCN: „Ich kannte den Astra von Testfahrten auf dem Ring und in Zandvoort. Das Auto war super vorbereitet, lief tadellos und war optimal auf die Bedingungen abgestimmt. Ich selbst war einfach gut drauf und hatte reichlich Spaß. Außerdem war die Bahn frei für schnelle Runden, so kam es zur Bestzeit von genau 9.00 Minuten. Nur die RCN ist für mich neu und vor lauter Spaß an der Freude bin ich, durch ein Missverständnis mit unserer Zeitnahme, doch tatsächlich eine Runde zu viel gefahren. Ein dickes Sorry an Holger und das ganze Team!“

Der siebte Lauf zur größten Breitensport-Serie des Nürburgrings findet am Sonntag, den 22. September 2024 statt.

Fotos: BR-Foto/Dirk Reiter