Nachschau 1. Lauf RCN Rundstrecken-Challenge 
Nürburgring, 04.07.20
Klassensieg für Reinhard/Neuser /Team Theisen-Opel Astra OPC mit optimalem Saisonstart
Das lange Warten hatte ein Ende: Coronabedingt ist die Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) mit drei Monaten Verzögerung endlich in die neue Saison gestartet. Gut aus den Startlöchern kam die Lüdenscheider Mannschaft Automobile Theisen, die in der Klasse V3 einen souveränen Start-Ziel-Sieg feierte.
„Wir sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht und wir alle unserem Hobby nachgehen können“, sagte Teamchef Peter Theisen. „Und wenn dann dabei ein so gutes Ergebnis herauskommt, dann kann man einfach nur zufrieden sein.“
„Heute geht unser Lob nicht nur an unsere Fahrer und die Mechaniker-Mannschaft, sondern auch an den Veranstalter“, betonte Technikchef Thomas Theisen. „Die RCN-Serien-Organisation hat turbulente Wochen und Monaten hinter sich. Ich ziehe meinen Hut davor, wie in Corona-Zeiten auf der längsten Rennstrecke der Welt die RCN wieder ans Laufen gebracht wurde.“
Zuschauer waren weder im Fahrerlager noch rund um die Strecke zugelassen. Für alle Teilnehmer und Offizielle galten strenge Hygienevorschriften: In allen Bereichen waren die allgemeinen Regeln zum Social Distancing zu beachten und die entsprechenden Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern einzuhalten. In allen Räumen sowie bei Unterschreitung des Mindestabstandes, war das Tragen von Mund-Nasenschutz erforderlich. Alle Wege und Bereiche wurden so gestaltet, dass die Mindestabstände garantiert waren. Stark frequentierte Bereiche wurden vom Streckenbetreiber mit Desinfektionsmöglichkeiten ausgestattet.
Erstmals teilten sich Jannik Reinhard (Oberhonnefeld) und Tim Neuser (Aachen) das Cockpit im H&R-Opel Astra OPC. Für den 22-Jährigen Reinhard war es sogar der erste Start in der RCN überhaupt. Da Deutschlands älteste Rundstrecken-Serie auch mit Beifahrer bestritten werden darf, übernahm Routinier Tim Neuser das Coaching. Wenn auch nur fünf Jahre älter, so hat Neuser doch schon viele Langstreckenrennen auf der schwierigsten Strecke der Welt bestritten.
Auch von einem partiellen Regenschauer in der ersten Runde ließ sich das Duo nicht aus der Ruhe bringen. „Wir haben im Feuchten einfach 5 bis 10 km/h herausgenommen, um einen Puffer zu haben, falls man doch etwas rutschen sollte“, sagte Neuser. Ab Runde drei war sowieso wieder alles trocken. Mit Neuser am Steuer und Reinhard auf dem heißen Sitz, enteilte der Theisen-Opel Astra der Konkurrenz kontinuierlich.
Zur Rennmitte wurden die Plätze getauscht und Rookie Reinhard fuhr den Klassensieg „wie ein alter Hase“ locker nach Hause. Neusers Bestzeit wurde bei 9.05 Minuten notiert, Reinhard schaffte 9.03 Minuten. „So kann es ruhig weitergehen, wir sind mit dem heutigen Tag mehr als zufrieden“, waren sich die beiden einig.
Der in der Diesel-Klasse bis zwei Liter Hubraum siegreiche Opel Astra Caravan von Jürgen Klein (Langenfeld) und Holger Bruning (Odenthal) wurde ebenfalls von der Theisen-Mannschaft mit betreut.
Am 18. Juli steht bereits der zweite Saisonlauf auf dem Eifelkurs auf dem Programm. Dann wird auch die Speerspitze der Lüdenscheider Mannschaft, der Opel Astra TCR mit dem Duo Ralf Kraus/Volker Strycek (Köln/Dehrn), ins Geschehen eingreifen.














Kurz nach Beginn des Zeittrainings herrschte Alarmstimmung in der Theisen-Box: Es wollte sich kein Bremsdruck aufbauen. „Beim letzten RCN-Lauf lief alles bestens, wir stehen vor einem Rätsel“, sagte Technik-Chef Thomas Theisen. Aber der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen. Zügig wurde ein defekter Hauptbremszylinder als Übeltäter eruiert und ausgetauscht. Doch das Qualifying wurde just in dem Moment abgewunken, als der Theisen-Astra wieder einsatzfähig war…
Ohne eine Rundenzeit auf der Habenseite, musste sich Volker Strycek am Ende der ersten Startgruppe aufstellen. Nachdem die Startampel auf Grün schaltete, brannte der ehemalige DTM-Meister ein wahres Feuerwerk ab. Der 61-Jährige überholte in der ersten Runde über 28 Autos, lag nach dem zweiten Umlauf auf dem fünften Klassenrang von 13 Teilnehmern und war nach fünf Runden Zweiter. Aufgrund von Boxenstopps der Wettbewerber, übergab Volker Strycek nach acht Runden sogar als Klassenführender und Gesamtdritter das Steuer an Ralf Kraus.
Der Kölner blies weiter zur Aufholjagd und duellierte sich munter mit diversen Porsche Cayman oder BMW-Modellen. „Unser Opel Astra lief hervorragend, die Bremse war vorzüglich“, sagte Ralf Kraus. „Unsere Mannschaft hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.“ Für die letzte Stunde kletterte Volker Strycek erneut in Cockpit. „Das Sonnen-Wetter, die vielen Fans an der Strecke und es wurde sehr fair gefahren: Das war heute ein Motorsporttag, der richtig Spaß gemacht hat. Ende gut, alles gut, jetzt freuen wir uns auf das Saisonfinale am 5. Oktober.“






























