Nachschau 2. Lauf RCN Rundstrecken-Challenge
Nürburgring – 18.07.20
Nächster Sieg für Reinhard/Neuser / Rückschlag dagegen für Kraus/Strycek im zweiten Theisen-Astra
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verließ das Team Automobile Theisen den Nürburgring nach dem zweiten Saisonlauf zur Rundstrecken-Challenge. Während Jannik Reinhard (Oberhonnefeld) und Tim Neuser (Aachen) im Opel Astra OPC erneut in der Klasse V3 siegten, haderten Ralf Kraus (Köln) und Volker Strycek (Dehrn) mit einem zusätzlichen Boxenstopp im Opel Astra TCR in der Klasse RS3A, der am Ende dennoch Platz fünf zuließ.
„Unsere beiden Junioren haben wieder eine hervorragende Leistung gezeigt“, freute sich Technikchef Thomas Theisen. „Für Jannik war es der erste Start überhaupt auf der so genannten VLN-Variante des Nürburgrings. Er war fehlerfrei und schnell unterwegs und hat von Beginn an die Führung übernommen. Nach dem Pech in der Anfangsphase, zeigten Ralf und Volker eine tolle Aufholjagd in ihrer Klasse. Die Zeiten waren gut, das lässt für die nächsten Veranstaltungen hoffen.“
Im Gegensatz zum ersten Saisonlauf, fuhren Jannik Reinhard und Tim Neuser jeweils alleine. „Jannik hat so schnell gelernt, da muss ich nicht mehr daneben sitzen“, sagte Tim Neuser. „Außerdem sparen wir uns so natürlich jede Menge Gewicht im Auto.“
Der 22-Jährige Reinhard lieferte als Startfahrer einen blitzsauberen Job ab und übergab mit 1.25 Minuten Vorsprung nach sieben Runden planmäßig das Steuer. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, es war ein guter Tag“, freute sich der Youngster. „Wetter prima, Auto top, Strecke gut. So kann es weitergehen.“
Tim Neuser baute den Abstand schließlich auf 2.46 Minuten aus. Mit seiner Bestzeit von 10.28 Minuten war Neuser sieben Sekunden schneller als Reinhard. „Nach zwei Langstreckenrennen im BMW 240i am letzten Wochenende musste ich mich erst wieder auf den frontgetriebenen und schwächeren Opel Astra einschießen. Aber es klappte gut und der Erfolg gibt uns Recht.“
Nach nur zwei Runden kam Ralf Kraus mit dem Astra TCR unplanmäßig an die Boxen. Ein Turboschlauch hatte sich gelöst. „Da kam man leider nur nicht so einfach dran“, erklärte Thomas Theisen. „Das Bauteil liegt etwas versteckt und Drumherum ist es durch den Turbolader auch sehr heiß.“ Mit fast zwölf Minuten Rückstand kehrte der Kölner ins Geschehen zurück.
„Wir hatten natürlich keine Chance mehr auf den Klassensieg, aber never give up und ich wollte vor allem Fahrpraxis sammeln. Ich hatte zuletzt vor rund neun Monaten im TCR gesessen. Außerdem wollten wir natürlich auch sehen, ob der Motor jetzt wieder fehlerfrei läuft. Die Aufholjagd hatte sich gelohnt.“

Er lief wirklich rund, was Volker Strycek in der zweiten Rennhälfte eindrucksvoll bestätigte. Mit 9.02 Minuten drehte der ehemalige 24h-Gesamtsieger die schnellste Rennrunde des Tages aller Teilnehmer. „Mein Dank gilt der Theisen-Mannschaft, die den Fehler schnell behoben hat“, sagte Volker Strycek „Das Fahrzeug war perfekt, um auf der schönsten Rennstrecke der Welt wieder einmal viel Spaß beim Rennen fahren zu haben. Beim nächsten Lauf greifen wir wieder an.“
Der in der Diesel-Klasse bis zwei Liter Hubraum siegreiche Opel Astra Caravan von Jürgen Klein (Langenfeld) wurde ebenfalls von der Theisen-Mannschaft mit betreut.
Am 15. August geht es mit dem dritten Saisonlauf zu Deutschlands ältester Rundstreckenserie auf dem Nürburgring weiter.













Kurz nach Beginn des Zeittrainings herrschte Alarmstimmung in der Theisen-Box: Es wollte sich kein Bremsdruck aufbauen. „Beim letzten RCN-Lauf lief alles bestens, wir stehen vor einem Rätsel“, sagte Technik-Chef Thomas Theisen. Aber der Teufel ist manchmal ein Eichhörnchen. Zügig wurde ein defekter Hauptbremszylinder als Übeltäter eruiert und ausgetauscht. Doch das Qualifying wurde just in dem Moment abgewunken, als der Theisen-Astra wieder einsatzfähig war…
Ohne eine Rundenzeit auf der Habenseite, musste sich Volker Strycek am Ende der ersten Startgruppe aufstellen. Nachdem die Startampel auf Grün schaltete, brannte der ehemalige DTM-Meister ein wahres Feuerwerk ab. Der 61-Jährige überholte in der ersten Runde über 28 Autos, lag nach dem zweiten Umlauf auf dem fünften Klassenrang von 13 Teilnehmern und war nach fünf Runden Zweiter. Aufgrund von Boxenstopps der Wettbewerber, übergab Volker Strycek nach acht Runden sogar als Klassenführender und Gesamtdritter das Steuer an Ralf Kraus.
Der Kölner blies weiter zur Aufholjagd und duellierte sich munter mit diversen Porsche Cayman oder BMW-Modellen. „Unser Opel Astra lief hervorragend, die Bremse war vorzüglich“, sagte Ralf Kraus. „Unsere Mannschaft hatte wirklich ganze Arbeit geleistet.“ Für die letzte Stunde kletterte Volker Strycek erneut in Cockpit. „Das Sonnen-Wetter, die vielen Fans an der Strecke und es wurde sehr fair gefahren: Das war heute ein Motorsporttag, der richtig Spaß gemacht hat. Ende gut, alles gut, jetzt freuen wir uns auf das Saisonfinale am 5. Oktober.“



























